Krankengymnastik
Krankengymnastik ist die äußerliche Anwendung von Heilmitteln. Sie orientiert sich bei der Behandlung sowohl an den natürlichen chemischen und physikalischen Reizen der Umwelt (z.B. Wärme, Kälte, Druck, Strahlung, Elektrizität) als auch an den anatomischen und physiologischen Gegebenheiten des Patienten.
Dabei zielt die Behandlung auf natürliche, physiologische Reaktionen des Organismus (z.B. Muskelaufbau, Stoffwechselanregung) zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit. Anwendungen sind z.B. Massage, Rückenschule und Fußgymnastik.
Lymphdrainage
Die Wirkungsweise der manuellen Lymphdrainage ist breit gefächert. So dient sie hauptsächlich als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen, wie Körperstamm und Extremitäten (Arme und Beine).
Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben.
Die manuelle Lymphdrainage wirkt sich überwiegend auf den Haut- und Unterhautbereich aus und soll keine Mehrdurchblutung, wie in der klassischen Massage, bewirken.
Auch in der Schmerzbekämpfung, wie auch vor und nach Operationen tut sie gute Dienste, das geschwollene, mit Zellflüssigkeit überladene Gewebe zu entstauen. Der Patient spürt eine deutliche Erleichterung, Schmerzmittelgaben können verringert werden, der Heilungsprozess verläuft schneller.
Kontraindikationen (Gegenanzeigen) sind hierbei genau zu beachten wie z.B. eine dekompensierte Herzinsuffizienz, akute, fieberhafte, bakteriell Entzündungen oder ein kardiales Ödem.
Fango
Fango (italienisch fango, Plural fanghi: Schlamm, Schmutz, heilender Schlamm) ist ein Mineralschlamm vulkanischen Ursprungs.
Vor der Anwendung wird das Gesteinspulver mit Wasser zu einem homogenen Brei aufgemischt, dieser auf eine Temperatur von 45 – 50 °C erhitzt und als so genannte Schlammpackung in einer Schichtdicke von etwa 3 cm auf die erkrankten Bereiche des Körpers aufgetragen. Anschließend wird der Körper zwecks optimaler Wärmespeicherung in Folie, Leinentücher oder Wolldecken eingehüllt. Die Anwendungsdauer solch einer Behandlung liegt zwischen 20 und 40 Minuten, wobei die Wärme des Fangos in das tief liegende Gewebe eindringen kann und dieses somit lang anhaltend und wirkungsvoll erwärmt.
Die Heilwirkung von Fango in Kombination mit Massagen und Bewegungstherapie ist wissenschaftlich belegt.
Anwendungsgebiete sind Bindegewebs- und Muskelrheumatismus, chronisch rheumatische Gelenkerkrankungen, Hexenschuss, Ischias, Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen, Spasmen glattmuskulärer Organe, traumatische Kontusionen und Distorsionen, Sehnenscheidenentzündung, Menstruationsbeschwerden, Muskelverhärtung, Neurodermitis, Schuppenflechte und Ekzeme.
Die Wirkung von Fango liegt in der Förderung der Durchblutung, der Linderung von Schmerzen, der Entspannung der Muskulatur, der Lockerung des Bindegewebes, der Stärkung des Immunsystems und der Ausschüttung von Betaendorphin und des ACTH.
Massage
Die Massage (vom französischen masser „massieren“, aus dem arabischen „berühren; betasten“ oder aus dem griechischen „kauen; kneten“) dient zur mechanischen Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnungs-, Zug- und Druckreiz. Die Wirkung der Massage erstreckt sich von der behandelten Stelle des Körpers über den gesamten Organismus und schließt auch die Psyche mit ein.
Die Klassische oder auch Schwedische Massage wird heutzutage weltweit von Masseuren, Physiotherapeuten und Ärzten praktiziert und ist daher eine der bekanntesten Massageformen. Das liegt unter anderem daran, dass die Klassische Massage wissenschaftlich und medizinisch anerkannt ist und es keine Zweifel an ihrer Wirkung gibt. Über die heilenden Aspekte für die Psyche war sich die medizinische Fachwelt lange nicht einig, inzwischen gibt es aber zahlreiche Nachweise auch für psychische und sogar psychosoziale Wirkungen von Massagen – die maßgeblich durch die Wirkung des Hormons Oxytocin vermittelt sind.
Zu den Indikationen der klassischen Massage zählen Verspannungen, Verhärtungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie die Wirbelsäulen-Syndrome, oder auch posttraumatische Veränderungen. Durch die Reflexbögen können sich Erkrankungen der inneren Organe an der Haut oder den Muskeln zeigen. Ein weiteres Einsatzgebiet der Massage ist die Fachrichtung der Neurologie. Hier lassen sich besonders Paresen, Spastiken, Neuralgien und Sensibilitätsstörungen behandeln. Hinzu kommen die auf Stress zurückzuführenden psycho-somatischen Krankheitsbilder, die sich hauptsächlich auf das Herz und den Blutkreislauf beziehen.
Generell kann man sagen, dass alle akuten Entzündungen ein absolutes „Nein“ für Massagen bedeuten. Dazu zählen fieberhafte Erkrankungen und Erkrankungen der Gefäße, da der Körper bereits stark beansprucht ist, und durch die Massage zusätzlich belastet wird. Bei Hauterkrankungen kann der Kontakt zu Verschlechterung der Krankheit, Verschleppung der Keime oder Ansteckung des Therapeuten führen. Ebenso ist bei einer traumatischen Verletzung die Massage wegen des Druckes auf das entsprechende Gewebe (wie z. B. Muskulatur, Knochen) absolut kontraindiziert.
Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie dient in der Medizin zur Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems (Gelenke, Muskeln und Nerven); sie ist der von Physiotherapeuten mit einer speziellen Weiterbildung durchgeführte Teil der Manuellen Medizin. Sie beinhaltet Untersuchung und Behandlungstechniken.
In alternativmedizinischen Behandlungsformen darüber hinaus auch die Behandlung von vielfältigen Beschwerden anderer Körperregionen und von generalisierten Befindungsstörungen.
Von der ärztlichen „Manuellen Medizin“ unterscheidet sie sich darin, dass sie in Deutschland keine ruckartigen Techniken, sog. Techniken mit Impuls (Manipulation) an der Wirbelsäule, anwenden darf.
Kiefergelenktherapie – CMD
Wenn Sie häufig Kopfschmerzen, Probleme bei der Mundöffnung und beim Kauen oder Knackgeräusche im Kiefergelenk haben, kann es sein, dass Sie unter einer Funktionsstörung des Kauorgans, dem so genannten Kiefergelenksyndrom leiden.
Diese Erkrankung tritt in unserem Kulturkreis recht häufig auf. Untersuchungen haben ergeben, dass ca. 5 bis 10 Prozent der deutschen Bevölkerung an dieser Erkrankung leiden. Interessanterweise sind 80 Prozent der Patienten weiblich. Die Erkrankung tritt meistens im Alter von 20 bis 40 Jahren auf. Die in der Fachsprache als kraniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnete Erkrankung ist weder bösartig noch gefährlich („man kann damit 100 Jahre alt werden“). Dennoch ist diese Störung oft schmerzhaft und kann langfristig sogar zu Verschleißerscheinungen am Kiefergelenk führen.
Im Zusammenspiel von im Wesentlichen fünf Muskelpaaren, dem linken wie rechten Kiefergelenk und einem komplexen Band- und Gelenkkapselapparat sind wir in der Lage, den Mund zu öffnen und den Unterkiefer zur Seite und nach vorn zu bewegen. Störungen in diesem System können zu Schmerzen in der Kaumuskulatur und im Kiefergelenk führen. Außerdem kann es passieren, dass die Mundöffnung eingeschränkt wird oder Geräusche im Kiefergelenk (Knacken, Reiben) auftreten. Die Ursachen für diese und eine Reihe weiterer Krankheitszeichen im Kopf-, Nacken- und Schulterbereich können in einer Über- oder Fehlbelastung der Kaumuskulatur und der Kiefergelenke liegen. Leider weden diese Beschwerden oft gar nicht oder falsch diagnostiziert und bleiben unbehandelt.
Jeder von uns reagiert anders auf übermäßigen Stress. Manche Menschen bekommen ein Magengeschwür, andere Bluthochdruck und manche Menschen knirschen mit den Zähnen. Stress, so wird heute allgemein angenommen, ist die Hauptursache für das Zähneknirschen. Weitere Gründe können eine Fehlstellung des Bisses und fehlerhafte Zahnkontakte sein. Bei einer normalen Funktion des Kauorgans befinden sich die Zähne zum Kauen oder beim Schlucken im Verlaufe des Tages ca. 15 Minuten miteinander in Kontakt. In der verbleibenden Zeit kann sich die Kaumuskulatur entspannen, die Zähne berühren sich nicht.
Die Folge des „Bruxismus“, wie das Zähneknirschen in der Fachsprache auch genannt wird, ist die übermäßige Abnutzung und Verletzung der Zähne. Dadurch kann der Zahnschmelz zerstört werden, die Zähne werden empfindlich. Anzeichen für diese Angewohnheit ist die oft deutlich sichtbare Abnutzung der Zähne (erste Anzeichen finden sich oft im Bereich der Eckzahnspitzen und der Schneidekanten der Frontzähne). Bei nächtlichem Knirschen fühlt sich der Kiefer morgens nach dem Aufwachen oft steif und ermüdet an, die Mundöffnung ist eingeschränkt. Wenn sich die Beschwerden über den Tag verschlimmern, knirschen Sie auch am Tage unbewusst mit den Zähnen. Außerdem können durch die hohe Belastung während des Knirschens Beschwerden in den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur auftreten.
Weitere Ursachen für diese Beschwerden können Angewohnheiten sein, die die Kaumuskulatur dauerhaft überlasten oder eine unnatürliche Stellung des Unterkiefers verursachen. Dazu gehören das Kauen auf Fingernägeln oder Schreibgeräten, übermäßiges Kaugummikauen, das Schlafen auf dem Bauch oder eine häufige Fehlhaltung des Kopfes. Beschwerden treten auch infolge einer schlechten Sitzhaltung auf und gehen in der Regel mit spürbaren Verspannungen im Bereich der Nackenmuskulatur einher.
Schließlich können auch traumatische Einflüsse, wie ein Schlag auf das Kinn, ein Schleudertrauma, lang andauerndes Mundöffnen beim Zahnarzt oder bei einer Intubationsnarkose zu den oben beschriebenen Beschwerden führen.
Die Untersuchung der Kiefergelenke erfolgt im Gegensatz zu anderen Gelenken nicht durch den Orthopäden, sondern durch den Zahnarzt.
Brügger-Therapie
Die Therapie ist nach Dr. med. Alois Brügger benannt, einem schweizer Neurologen und Psychiater, der Krankheiten des Bewegungsapparates und des Nervensystems erforscht hat.
In der Brügger-Therapie wird nach Störfaktoren gesucht, die die aufrechte Haltung des Körpers beeinträchtigen, da nach Brügger viele bekannte Erkrankungen des Bewegungsapparates auf Fehlbelastungen von Wirbelsäule und Gelenken zurückzuführen sind, die durch eine schlechte Körperhaltung im Alltag entstehen.
Der Grundgedanke ist folgender: Bei einem beliebigen Schaden des Organismus werden bestimmte Signale an das zentrale Nervensystem gesandt, um diese Störung bekannt zu geben. Die Folge kann sein, dass unbewusst ein „Schon- oder Schutzprogramm“ in Gang gesetzt wird, in dessen Rahmen z. B. bestimmte Bewegungen, die den Schaden vergrößern würden, in ihrer Ausführung verändert werden (Ausweichbewegungen). Dieses Schonprogramm wird dabei oft an einer völlig anderen Stelle ausgeführt als an derjenigen, an der der eigentliche Schaden verursacht wird.
Nach Diagnose des verursachenden Schadens wird lokal behandelt, oft unter Zuhilfenahme von Wärme.
Triggerpunkt-Behandlung
Die Triggerpunkt-Behandlung hat als Ziel die Eliminierung sogenannter myofaszialer Triggerpunkte.
Das sind lokal begrenzte Verhärtungen in der skelettalen Muskulatur, die lokal druckempfindlich sind und von denen übertragene Schmerzen ausgehen können.
Beispiel ist ein myofaszialer Triggerpunkt im Schulterheber-Muskel, der Schmerzen im Schläfenbereich auslöst ( = triggert). Die therapeutischen Möglichkeiten richten sich neben der Prophylaxe dauerhaft verkürzter oder fehlbeanspruchter Muskeln, z.B. ungünstige Arbeitshaltung, mangelhafter Trainingszustand etc., gezielt auf die Deaktivierung der permanent kontrahierten Muskelfasern.
Kinesiotape
Das Kinesiotape ist ein auf Baumwollbasis mit Acrylkleber beschichtetes Tape, das in seiner Elastizität ähnlich der menschlichen Haut ist.
Das Tape wird zu therapeutischen Maßnahmen sehr intensiv im Profisport eingesetzt. Auch bei alltäglichen Beschwerden findet das Tape immer häufiger seinen Einsatz.
Krankengymnastik am Gerät – KGG
Die gerätegestützte Krankengymnastik (KGG) ist eine aktive Behandlungsform der Physiotherapie, bei der medizinische Trainingsgeräte und Zugapparate eingesetzt werden. Das Ziel dieser Therapieform ist die Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Koordination. Die Krankengymnastik am Gerät ist ein wichtiges Element in der Rehabilitation nach Operationen, Knochenbrüchen oder Gelenkverletzungen, kann aber auch in der Prävention von Verschleiß- und Rückenerkrankungen eingesetzt werden.
Der Physiotherapeut erarbeitet je nach Krankheitsbild des Patienten einen individuellen Behandlungsplan. Im Fokus steht dabei die Erarbeitung funktioneller und automatisierter Bewegungsmuster. Von besonderer Bedeutung ist die systematische Wiederholung bestimmter Muskelanspannungen mit dem Ziel der Leistungssteigerung.
Wellness-Anwendungen
Körper, Geist und Seele bilden beim Menschen eine Einheit, die einzigartig ist in der Natur. Wir wissen heute, dass unser Wohlbefinden entscheidend davon abhängt, wie es uns gelingt, diese Einheit zu entwickeln und im Gleichgewicht zu halten.
Ziel ist ein aktives, sinnerfölltes, glückliches Leben, in dem Körper, Geist und Seele gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Und weil ein solches Dasein nur in einer intakten Umgebung möglich ist, schließt diese Lebensweise auch die Verantwortung für das Wohlergehen von Umwelt und Mitmenschen ein.
Wellness ist ein Gesundheitskonzept, das auf diesem ganzheitlichen Ansatz aufbaut.
Öffnungszeiten
Montag – Freitag von 8:00 – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung
Unsere Praxis & Angebote
Herzlich willkommen auf der Homepage der Praxis für Physiotherapie Sylvia Ortlieb, den Spezialisten für Krankengymnastik und Massage in Bochum.
Unser Team von hochqualifizierten Therapeuten behandelt Patienten aller Kassen sowie Privatpatienten.
Bitte vereinbaren Sie Termine zur Behandlung in unserer Praxis oder als Hausbesuch.
Galileo Training
Laser Therapie
Elektro Therapie
Beckenboden Training
Der Weg zu uns
Unsere Praxis liegt sehr verkehrsgünstig im Stadtteil Bochum-Ehrenfeld. In direkter Nähe zu den Berufsgenossenschaftlichen Kliniken Bergmannsheil im Dreieck zwischen der Hattinger Strasse, der Königsallee und der Wasserstrasse.
Auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist unsere Praxis einfach zu erreichen. Wenige Schritte von unseren Praxisräumen entfernt liegen die Bushaltestellen „Hunscheidtstrasse“ der Buslinien 354 und 365.
Sie können sich hier die aktuellen Fahrpläne der beiden Buslinien als PDF-Datei herunterladen.